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Max Schotte: "Meine Lizenzprüfung"

Im September, meine Strecke hatte ich bereits geflogen, stellte ich fest, dass mir noch 9 Stunden im Alleinflug fehlten. Also war ich zu jedem Flugbetriebstag auf dem Platz. Die Tage mit Thermik wurden immer seltener. Mit 20-, 30- und vielen 5-Minutenstarts kleckerte ich meine 9 Stunden zusammen und meldete mich im Oktober zur Lizenzprüfung an. Am 3. November sollte mein Prüfungstag sein. Unsere Flugzeuge waren schon für die Winterwartung abgerüstet. Extra für meine Prüfung hielten die Techniker noch einen Bocian flugbereit. Doch das Wetter spielte nicht mit. Also hieß es „warten“.
Dann, am 10.11.2013, war es soweit. Der Tag war nicht gerade schön um zu Fliegen. Vereinzelte Schauer und nur kleine Wetterfenster. Die Basis war niedriger als erhofft. 500 bis 600 Meter Wolkenuntergrenze reichen für einen Schlepp nicht aus. Wieder hieß es „warten“. Der Prüfer kam um 1200. Ich starrte zuvor auf den Wetterbericht im Computer und erhoffte, dass der Regen nicht so schnell an Dresden heranziehen würde. Als es dann endlich um 1200 war und ich meine 3 Trainingsflüge absolviert hatte, ging es ans Eingemachte. Ich fuhr ins Objekt und begrüßte den Prüfer. Die Aufregung stieg ins Unermessliche. Alles, was ich seit 2007 gelernt hatte, musste ich jetzt in 3 Flügen dem Prüfer zeigen. Trudeln, Seitengleitflug und eine ordentliche Platzeinteilung gehörten mit zu dem Programm. Doch mein Feind, das Wetter, wollte mir einen Strich durch die Rechnung ziehen. Es nieselte und die Basis war weiterhin zu tief. Der Prüfer entschied, dass wir mit der Theorie anfangen. Er verlangte von mir die Flugvorbereitung ab, was soviel heißt wie: Bordbuch checken, Flugzeugkontrolle usw. Alles war zu seiner Zufriedenheit. Mit einem nassen Kopf und viel Druck im Nacken ging ich wieder zurück ins Objekt um mir noch einmal das Wetter zur Brust zu nehmen. Da war es endlich! Das erhoffte Wetterfenster. Es würden 20 Minuten sein, wenn überhaupt. Ohne groß zu überlegen, stürzten wir nach draußen um das Flugzeug startklar zu machen. Das Schleppflugzeug lief schon warm, währenddessen ich mir meinen Fallschirm überzog.
Konzentriert absolvierte ich meinen Startcheck und überprüfte noch einmal, ob ich auch wirklich alles verinnerlicht habe, was er jetzt von mir wissen wollte. Ich durfte keine Fehler machen, sonst hätte ich meiner Freundin erklären müssen weshalb sie „ohne Grund“ auf den Flugplatz gekommen war. Aber zu meiner Erleichterung verlief der erste Flug gut. Der Prüfer quatschte ein wenig über Gott und die Welt, was sich positiv auf meine Nerven auswirkte und ich wurde ruhiger. Der zweite und dritte Start verliefen auch nach seinem Geschmack. Ein bis zwei Kurven noch und dann würde ich meine Lizenz haben. Einfach so wie immer fliegen, dachte ich mir. In der Schule hast du ja mal gelernt, wie ein Rechteck ungefähr aussehen sollte. So sah demnach auch meine Platzeinteilung aus. Im finalen Landeanflug stieg noch einmal die Spannung. Slip einleiten und wieder ausleiten. Jetzt nur noch so butterweich landen, dass kein Grashalm zu Schaden kommt. Der Prüfer stieg aus und war anscheinend zufrieden, was sich an seinen folgenden Worten bestätigen ließ: „Herzlichen Glückwunsch, Herr Schotte. Sie haben Bestanden!“