Die WINDE
Die Winde ist ein wichtiger Bestandteil unserer Schlepptechnik.
Neben dem Schlepp mit dem Flugzeug ist die Winde eine der beiden Startarten, die uns auf unserem Flugplatz zur Verfügung stehen. Meist werden Winden mit Dieselmotoren angetrieben.
Wir verfügen über eine in Deutschland sehr seltene Bauart, eine Elektrowinde. Grundlage sind ein Starkstromanschluß und 50 LKW-Batterien zur Pufferung. Damit wird ein großer Elektromotor, auf den zwei Seiltrommeln zugeschaltet werden können, angetrieben. Auf diesen Trommeln sind in unserem Fall je mehr als ein Kilometer Kunststoffseil aufgespult. Die Seile werden quer über den Platz gezogen und am Flugzeug eingehängt.
Und dann kommen wir, die Windenfahrer, ins Spiel.
Wir sind für die Durchführung des Starts verantwortlich. Mit fachlichem
und technischem Wissen ausgerüstet, gestalten wir den Start für die Piloten so angenehm und vor allem so gut wie möglich. Wir müssen den Wind beachten, das startende Flugzeug beobachten und mögliche Windscherungen berücksichtigen, um eine möglichst große Schlepphöhe zu erreichen.
Nach ca. 50 selbst geflogenen Windenstarts verfügt man über das notwendige Grundwissen, um eine Ausbildung zum Windenfahrer beginnen zu können. Diese umfasst 100 Schlepps an mindestens zehn Tagen unter Aufsicht eines Winden-Ausbilders. Ziel ist, so viele unterschiedliche Wetterlagen und Verkehrssituationen wie möglich zu erfahren.
Wenn man sich nun "Windenfahrer" nennen möchte, muss man erst eine theoretische und eine praktische Prüfung ablegen. In der Theorie werden Grundwissen und technische Details abgefragt, im praktischen Teil muss man vor dem Prüfer drei Schlepps einwandfrei durchführen.
Jetzt darf man als Windenfahrer tätig werden, ein Flugzeug nach dem anderen in den Himmel befördern und somit seinen eigenen Anteil am Gelingen des Flugbetriebes leisten.
Diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen macht viel Spaß.
Windenfahrer - Der Traumjob eines jeden Flugschülers.
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